Montag, 8. Juni 2015

Lesen bildet - mehr als gewünscht ist


Ein kurzes Plädoyer für das gute alte Buch



Sobald Kinder gelernt haben, Buchstaben zu erkennen und sie begreifen, können sie anfangen, ihre ersten leichten Geschichten selbständig zu lesen. Es ist ein entscheidendes Alter, das jetzt einsetzt, denn gute Bücher - hier spreche ich ausschließlich von herkömmlich gedruckten Ausgaben - regen an und helfen, Persönlichkeit und Phantasie, ein ausgeprägtes Sprachgefühl und die Kunst guter Formulierung zu entwickeln. Es kommt dabei natürlich auf die Qualität des Inhalts an. Bücher mit Comic-Sprache oder Audio-Dateien gehören ganz sicher nicht zu dieser Art Lesestoff. 

Je nach ihrer Persönlichkeit suchen sich Kinder unterschiedliche Bücher aus. Mädchen lesen zum Beispiel gerne Geschichten mit Pferden oder Prinzessinnen, während Jungs eher Abenteuergeschichten bevorzugen. Was für Jungs ab neun, zehn Jahren in jeden Bücherschrank gehört, sind die klassischen Sagen des Altertums und die Deutschen Rittersagen. Ich behaupte und weiß mich damit nicht alleine: das Fehlen dieser Literatur schon in den Kinderzimmer der gut letzten dreißig Jahre des ausgehenden vorigen Jahrhunderts trägt mit Schuld am Phänomen geistiger Leere, schwindender Allgemeinbildung, Interessenlosigkeit und zunehmender Verrohung.


Moderne Kinderbücher sind recht und schön, das bewährte „Alte“ sollte darüber hinaus jedoch nicht vergessen werden. Captain Kirk, die Klingonen, Vulkanier und die Yedi-Ritter sind kein Ersatz für Odysseus und seine Irrfahrt. Sie hat einen realen Bezug zum Leben. Die Ruinen von Troja oder die von Odysseus auf seiner Irrfahrt angesteuerten Inseln sind real. Dagegen kommen auch die Abenteuer der USS Voyager oder Babylon 5 nicht an. Selbst Harry Potter oder Tolkiens „Herr der Ringe“ sind hier kein Ersatz.


Fragen nach dem „Woher“, die dem späteren jugendlichen Erwachsenen zwangsläufig begegnen, bekommt der kindliche Leser mit dem Sagen-Lesestoff dieser Bücher bereits ein Stück mit beantwortet. Das läßt es einfacher werden, die Frage nach dem „Wohin“ aufgeklärt zu beantworten. Das vorgeschlagene Genre macht es möglich, ein wenig europäisch-nationales Kulturverständnis zu wecken. Und jetzt wissen Sie, warum diese Literatur in ihrer ursprünglichen Form als reine Erzählungen aus dem Handel weitgehend verschwunden ist. Kommentierte Ausgaben ja, die reine Sage kaum. Das kleine Wort „national“ stört die Gleichmacher auch in den Büroetagen der Kulturverantwortlichen extrem.


Was sich ein paar Jahrhunderte zurück in unserer Geschichte zugetragen und an Gedankegut angesammelt hat, macht neugierig, weckt Interesse und ist die Grundlage für Antworten auf Fragen, deren Antworten, sofern sie den jungen Menschen heutzutage überhaupt noch vermittelbar sind, mit zunehmenden Alter an Bedeutung gewinnen und entscheidend zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen können. Gutes Benehmen und die Bereitschaft für andere einzustehen, haben sehr viel mit „Ritterlichkeit“ zu tun. Einem alten Begriff, der den meisten jungen Menschen vollkommen fremd ist. Nicht nur seiner Bedeutung wegen, sie kennen das Wort als solches schon überhaupt nicht mehr. Wie aber soll ein junger Menschen die Idee dahinter begreifen, wenn ihm der Ursprung fremd ist?


Es kann aber heutzutage auch nicht mehr dem Bildungsauftrag der Schulen überlassen werden, solche Werte zu vermitteln, denn dort sind Genderismen und pervertierte Sexualkundeinhalte bereits für Zwölfjährige staatlicherseits vorgegebene Ideologie und einer guten Allgemeinbildung vorrangig bestimmende Themen. So lange wir solchen ideologischen Irrsinn als Bildungsziel zulassen, die Hände in den Schoß legen und dabei zuschauen, wie die Interessen von LSBTTIQ-Gruppen über die des größten Teiles der Gesellschaft gestellt werden, dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Welt immer mehr aus den Fugen gerät. 

Echte Bildung tut Not und Lesen bildet! Denken Sie daran, wenn Sie bei nächster Gelegenheit an einer Buchhandlung vorbei gehen oder sich auf Seiten wie diesen umsehen.