Samstag, 23. Januar 2016

Der Hype um Revshare-Programme und oneCoin


Abzocker der Jahre 2015 und 2016 unter der Lupe - Teil 1 RevShare-Programme MAP und GPA


revshareprogramm gpa einsammelseite von emailadressen
Bevor ich auf die einzelnen Abzocker-Programme näher eingehe, ein paar grundsätzliche Anmerkungen zu Hintergrund und Funktion der Angebote, wie ich sie hier beleuchte. Das Prinzip von RevShare-Programmen ist schnell erklärt: Sie erwerben das Recht auf Umsatzbeteiligungen, die im Verhältnis Ihrer erworbenen, eigenen Werbepakete, den sogenannten „AdPacks“, errechnet werden. Je nach Anbieter, stellen diese „AdPacks“ einen unterschiedlichen finanziellen Wert dar. Dazu jedoch mehr Informationen in den einzelnen Systembetrachtungen.

AdPacks beinhalten Punkte, manchmal „Credits“ genannt, mit denen Sie auf der Plattform für Ihre eigene Firma oder Homepage Werbung in Form eines kleinen Textblocks oder eines Banners machen können. Sie müssen jedoch, wenn Sie in den Genuß der Gewinnbeteiligung kommen wollen, täglich mindestens zehn solcher Werbeeinblendungen für eine bestimmte Zeit ansehen, um für diesen Tag auch gewinnberechtigt zu sein. Ein Revshare-Programm ist bekannt, bei dem diese täglichen Werbeklicks nicht erforderlich sind. Als Belohnung beziehungsweise als Gewinn winkt pro AdPack ein Anteil an den weltweit generierten Werbeumsätzen, so die offiziellen Angaben der Betreiber unisono. Dieser Anteil wird mehrmals am Tag berechnet und den Teilnehmern in ihrem viralen Konto gutgeschrieben. Je mehr Packs ein Teilnehmer hat, um so höher seine Tagesgewinne. Richtig Spaß macht das - und hier liegt auch das schon angesprochene Suchtpotential - wenn man sich aus der aufgelaufenen Rendite ein oder mehrere Packs täglich, dazu kaufen kann. Schon am nächsten Tag fällt der virale Geldregen spürbar kräftiger aus.

Die Obergrenze für eigene „AdPacks“ ist bei den meisten Systemen auf 2.500 Stück begrenzt. In der Regel werden bis zu 50 Prozent der Tagesrendite für den AdPack-Zwangsnachkauf eigens gebucht und können vom Teilnehmer tatsächlich nur hierfür verwendet werden. Die Restsumme kann man sich einfach oder furchtbar kompliziert und teuer, von Programm zu Programm unterschiedlich, auf sein Bankkonto auszahlen lassen. 

Was Sie immer beachten sollten

Vorsicht ist immer dann geboten, wenn sich die Inititatoren von Geld-Investment-Programmen als „Visionäre“ feiern lassen, wie dies im Fall von Michael Deese oder Ruja Ignatova der Fall ist. Zu viele solcher Visionäre kannte schon das letzte Jahrhundert, die insbesondere mit der salonfähig gewordenen PC-Technik und den einhergehenden Softwareentwicklungen wie Pilze aus dem Boden schossen und dabei nichts anderes mit der neuen Technik verbanden, als Kettenbriefe und andere Schneeballsysteme: viele zahlen ein, einer kassiert. Manchmal war es auch eine schön große Handvoll mehr, die in den Genuß des warmen Geldregens kamen. Am Ende bewahrheitete sich jedoch ausnahmslos der Spruch: den letzten beißen die Hunde, weshalb auch der Gesetzgeber mit restriktiven juristischen Vorgaben aktiv wurde. Schauen Sie also genau hin, wenn Ihnen die Teilnahme an Geldquellen angeboten wird, bei denen die Fakten - nicht das, was man Ihnen als solche unterjubeln möchte - im Dunkeln bleiben. Wenn von Werbeeinnahmen gesprochen wird, verlangen Sie Nachweise aus Bilanzen, Jahresabschlüssen und dergleichen. Für eine seriöse Firma eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

Die nachstehenden Systeme, sogenannte RevShare-Programme, stehen im Mittelpunkt der ersten Betrachtung: MyAdvertisingPays (MAP) oder nur kurz „MAPs“ genannt und „GetProfitAdz“ (GPA).